Achtsam durchs Leben gehen? Das klingt erstmal gut. Doch wie bewusst lebst du wirklich?
Häufig sieht es eher so aus:
Deine To-do-Liste ist ellenlang. Deine Arbeit stapelt sich auf dem Schreibtisch. Du hetzt zwischen Büro, Einkaufen und deinen privaten Terminen hin und her. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Extra-Aufgaben, wenn du minderjährige Kinder hast.
Zeit für Besinnung? Fehlanzeige!
Schon morgens unter der Dusche gehen dir die Tagesaufgaben durch den Kopf und auch abends ist an Einschlafen nicht zu denken. Zu viele Themen, zu viel zu tun.
Doch STOPP! Ist das wirklich so? Oder gibt es irgendwo einen Aus-Knopf, der die Grübelschleifen beendet?
Der Aus-Knopf heißt Achtsamkeit.
Prima, schon erledigt, denkst du dir, schnappst dir deine Yogamatte und machst dich auf den Weg ins Studio. Gleich mal den nächsten Haken auf deiner To-Do-Liste gesetzt, das Gewissen ist beruhigt. Schließlich gehst du einmal in der Woche auf die Matte.
Doch alle sieben Tage ein bisschen Yoga üben und anschließend weiter machen wie bisher, reicht leider nicht aus. Um bewusst durchs Leben zu gehen, musst du die Achtsamkeit auch in deinen Alltag integrieren.
Dafür braucht es Übung. Meditation kann helfen. Nimm dir Zeit, einfach nur zu beobachten: deinen Atem, deine Gedanken, deine Gefühle. Letztlich alles, was du wahrnehmen kannst. Und lasse dich dabei nicht sofort wieder aus dem Konzept bringen. Wenn dein linker Fuß kribbelt oder eine Fliege sich auf deinem Arm niederlässt: So what? Registriere es und atme weiter!
Versuche, das, was du wahrnimmst, nicht zu bewerten. Ich weiß, das klingt schwer. Schließlich ist unser Geist es gewohnt, tagein, tagaus zu kategorisieren und die Ereignisse einzuordnen. Automatismus ist ja im Grunde eine sinnvolle Tätigkeit unseres Gehirns. Schließlich erleichtert es den Alltag ungemein, wenn wir nicht mehr ständig überlegen müssen, wie wir den Rückwärtsgang unseres Autos einlegen oder wo eigentlich die Bremse ist. Das läuft automatisch ab und das ist auch gut so.
Aber: Nicht jede Entscheidung, die unser Gehirn in Sekundenbruchteilen trifft, ist sinnvoll. Oft sehen wir die Dinge durch unsere eigene Brille – geprägt von Gewohnheiten, Einstellungen und unseren bisherigen Erfahrungen. Nur leider entgeht uns dabei auch ganz viel.
Im Alltag lässt sich Achtsamkeit übrigens wunderbar üben: Während du das Gemüse für dein Abendessen schnippelst, auf dem Weg zur Arbeit, beim Anstehen an der Supermarktkasse. Atme einfach mal bewusst ein und aus. Beobachte. Nimm wahr, was geschieht. Und wenn sich doch mal ein Gedanke dazwischen drängelt? Dann lasse ihn weiter ziehen wie eine Wolke am Himmel. Bewerte ihn nicht. Registriere ihn nur. Wie bei allem anderen gilt auch hier: Übung macht den Meister.
Ablenkungen sind überall, ganz gleich, ob es dein Smartphone ist oder deine To-Do-Liste. Aber, wenn du unbewusst durch dein Leben hetzt, versäumst du das „Hier und Jetzt“. In Summe ergeben diese kleinen Momente etwas sehr Wertvolles: dein Leben.
Verpasse es nicht!
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